· 

Wird diese Baustelle auch mal kleiner?

Auch Marcs Mama ist nun in den Genuss gekommen am eigenen Leib zu spüren, was wir uns da in Kiel in der Kälte antun. Sie hat fleißig gekratzt während Marc und ich... ja was haben wir eigentlich sinnvolles in der Zeit gemacht? Das übliche, mal wieder mit dem Kabinenboden gekämpft, gespachtelt, stundenlang per Hand geschliffen, wieder gespachtelt, zu viel Härter reingemacht, sodass das Zeug hart war, bevor es auf dem Boden landete. Neuen Spachtel angerührt. Was man eben so macht ein ganzes Wochenende lang. Und nein, fertig ist es noch nicht, ich glaube wir fahren einfach mit halbgespachteltem Boden los...

 

Marc hat in der Bilge geflext. Es hat stundenlang gedauert diesen winzigen Bereich von vielleicht 30-40cm Durchmesser runterzuflexen! So stabil ist diese Glasfaser mit Harz also, ist doch ganz beruhigend! An der Stelle ist allerdings wohl irgendwann einmal ein Schaden an der Struktur entstanden, entweder durch falsche Lagerung auf einer Bratze hinter dem Kiel oder durch eine Grundberührung, erkennbar an den feinen Rissen. Also lieber aufflexen und neu laminieren, da hängt schließlich der Kiel und somit unser Leben dran.

Achso, also fertig waren wir dann überraschenderweise auch hier nicht. Nachdem wir Franks Rat vom Yacht Service Kiel eingeholt hatten, war klar: Da muss noch mehr runter. Das Laminieren überlassen wir an der Stelle dann den Fachleuten, die mit Vakuum laminieren.

 

Ein alter Schulfreund von Marc wohnt neuerdings in Kiel und kam spontan vorbei. Er hatte am Sonntag noch nicht so müde Arme wie wir alle, sodass er in wenigen Stunden gefühlt den halben Rumpf bearbeitet hatte. Das war mega, da kommt man plötzlich aus seinem Kabinenloch und schon ist der Rumpf fast fertig! Danke Chris!

 

Marc ist außerdem seiner Lieblingsbeschäftigung Messen nachgegangen - zugegeben, es hat gelohnt, so konnten wir zu Hause weiterarbeiten.

 

Nach einem Strategiegespräch mit dem Yacht Service Kiel sind wir sehr aufgewühlt nach Hause gefahren. Die Zeit läuft uns davon, alles dauert länger als geplant, und es kommen auch noch neue Dinge hinzu. Viele Kleinigkeiten, aber in Summe für uns aus der Ferne kaum zu schaffen. Wir haben verzweifelt nach Lösungen gesucht, wie wir noch mehr Zeit am Boot verbringen können, aber mit Marcs Wochenenddiensten nicht machbar. Und alleine hochfahren mit dem Zug, viel zu teuer und unpraktikabel. Schließlich rangen wir uns dazu durch, ein paar Arbeiten abzugeben an die Werft. Es fühlte sich ein bisschen an wie aufgeben, denn wir wollten so gerne alles selbst machen! Und es macht auch immernoch Spaß. Aber der Stress ist es nicht wert und die Profis sind mindestens dreimal so schnell mit allem.


 

In der Zwischenzeit haben wir es uns zu Hause natürlich nicht geleistet, uns nur auf unsere Hochzeit vorzubereiten. Wir haben die vordere Regenauffangkonstruktion genäht, ein gebrauchtes zweites Vorsegel über ebay gekauft, sowie eine Gasmaske für die ganzen giftigen Stoffe, mit denen wir arbeiten, und die alten Blöcke gereinigt -  und dabei festgestellt, dass einige gebrochen waren oder sich kaum noch drehten. Kaum 25 Jahre alt, schon kaputt!

Da gut laufende Leinen einem das Leben deutlich erleichtern (und gerade wenn viel Druck im Segel ist, muss man das Tuch schnell runterholen können,) wollen wir die Teile dann doch lieber erneuern, auch wenn das wie immer ein teurer Spaß ist...

Kommentar schreiben

Kommentare: 0