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Das Boot ist endlich wieder dicht! Oder?

 

Inzwischen ist es doch ziemlich kalt geworden in Kiel. Obwohl wir Glück hatten und es bisher nicht unter 0° Celsius ging, mit Nebel und Wind fröstelt man schnell trotz Skiunterwäsche... Was einen antreibt sich körperlich zu betätigen - und das haben wir unermüdlich getan!

 

Inzwischen sind wir mit dem Abkratzen der blauen Farbe fertig, man sieht, es ist so gut wie nichts mehr davon übrig. (Das Ruder und der Kiel werden im Verlauf noch abgenommen, daher sind die die Ausnahme). Aber natürlich reicht "so gut wie nichts mehr" nicht. Es muss ganz weg, bevor wir das Boot mit einer Epoxyschicht versiegeln und somit wieder vor der sogenannten Osmose (dem Eindringen von Wasser) schützen. Also wird der letzte Rest noch abgeschliffen.

Es nagte doch sehr an meinem emanzipierten Ego, dass ich den Schleifer nach 15 Minuten abgeben musste. Die Überkopfarbeit mit dem schweren Teil ist noch anstrengender als das Kratzen, da man echt viel Anpressdruck braucht, damit es überhaupt etwas nützt. Also hab ich die Feinarbeit an der Wasserlinie nach oben zum weißen Rumpf hin mit Hand gemacht. Auch anstrengend genug, dass mir warm wurde. Als Abwechslung habe ich dann mal wieder den Kabinenboden gespachtelt, da ich beim letzten Mal zu viel Härter verwendet habe und die Spachtelmasse hart wurde, bevor ich fertig war. Nun ist die letzte Schicht gespachtelt und muss nur noch etwas glatt geschliffen werden. Mit Hand natürlich, weil der Boden an der Stelle abgerundet ist. Dabei wird einem auch schön warm. Im Sommer wäre das alles, was wir hier machen also unterträglich... Gut, dass es Winter ist! :D

 

Die Decksfenster waren endlich geliefert, sodass wir auch die eingebaut haben. Das war ein befriedigendes Projekt und ist eins der wenigen, das hiermit als abgeschlossen gilt!

 

Zudem ärgerten wir uns rum mit solchen Dingen wie Wasser in der Bilge und in den Bachskisten. Also wieder alles freigeräumt, abgetrocknet, Wasser rausgeschöpft und wieder eingeräumt. Das Boot stand zwischenzeitlich draußen und die Löcher der abgeschraubten Klampen sind noch offen, weshalb hier genug Regen seinen Weg ins Innere gefunden hat. Schwamm drüber.

 

Zu Hause ging das Nähen weiter, wie ich finde inzwischen ziemlich professionell! Für vor und hinter dem Mast haben wir nun viele Quadratmeter Sonnensegel bzw. Regenauffänger. Nun kommen noch "Regenrinnen" an die Seiten des Bimini, um noch mehr Süßwasser sammeln zu können. Es bleibt abzuwarten, was sich am Besten bewährt, wieviel wir damit sammeln können, wie das Filtern klappt, etc.

Marc sitzt dabei inzwischen an der Nähmaschine, er hat dafür offenbar ein besseres Händchen als ich, bei der sich der Faden immer vertüdelt...

 

Das Großsegel hat das Logo des Vorbesitzers nur ganz ungern hergegeben. Der Kleber war unheimlich schwer abzukriegen. Dafür hatte ich mir den Erfolg besser vorgestellt und war nach stundenlanger Schrubberei frustriert, dass die Wilde-Kerle-Fratze wohl noch weiter ihre Grimasse zeigen wird. Vielleicht tut die Sonne ihr übriges im Laufe der Zeit. Es gibt Schlimmeres.

 

Zudem ist die Wohnung gekündigt und sogar unser Auto schon verkauft. Langsam wird es spürbar ernst - der Abschied naht!

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