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Eine Ära geht zu Ende

Mika ist nun da wo sie hingehört, im Wasser und sie schwimmt, was für ein gutes Gefühl!

 

Wir haben in dem Tempo, das Marike beschrieben hat weiter geackert und das Boot inklusive Ruder fertig gemacht zum Wassern.

 

Kurz vor dem Ziel ging nochmal alles durcheinander.

 

Am verabredeten Krantag Montag sprang der Kran nicht an: Batterien futsch. Am nächsten Tag waren nachmittags die neuen Batterien eingebaut und Mika wurde ins Wasser geworfen. Alle Borddurchlässe dicht. Erleichterung.

 

Als nächstes sollte der Mast drauf. Aber beim letzten Check fiel auf, dass manche Bolzen zu klein waren für das neu gelieferte Vorstag, bzw. die Augen des Vorstags zu groß für die alten Bolzen. Also Mastkranen vertagt auf Mittwoch. Neue Teile besorgt, neue Löcher (in Edelstahl!) gebohrt, Mast auf Mika gestellt. Äh, das neue Vorstag hängt durch, es ist viel zu lang! Also Mast wieder runter, Vorstag ausgebaut, gekürzt, wieder eingebaut und noch am gleichen Abend erneutes Maststellen. Beim dritten Versuch ging alles gut und wir konnten Donnerstag früh direkt in den benachbarten Hafen fahren, um das Boot dort sicher zu vertauen.

 

Es war eine schwere Geburt. Aber letztlich sind wir statt wie geplant Mitte März nun Ende März ins Wasser gekommen und die großen Reparaturen sind abgeschlossen. Gar keine so schlechte Bilanz.

 

Das Ruder, der Kiel, das Unterwasserschiff (Schleifen und Streichen) waren die großen zeitfressenden Projekte. Die Einbauten an Deck, sprich Stopper, Klampen, Ankerwinsch und Co gingen zum Glück recht zügig und auch der Einbau der Batterien und Neuverkabelung von Bilgenpumpe und Solarladereglern glückte erstaunlich komplikationslos.

Am Mast hat Marc noch ein neues LED Ankerlicht eingebaut, neue Fallen eingefädelt, das Vorstag gewechselt und alle beweglichen Teile gereinigt und gängig gemacht.

Auch der letzte Motorcheck im Wasser fiel positiv aus. Außer Keilriemen nachspannen und einmal Getriebeöl wechseln gab es nichts zu tun.

 

Die Arbeiten in der Werft sind also abgeschlossen, nur Kleinigkeiten auf der To-do-Liste sind noch übrig und können im Hafen oder unterwegs erledigt werden.

 

Es war eine intensive anstrengende nervenaufreibende Zeit. Trotz allem war es eine gute Zeit mit vielen Erfolgserlebnissen trotz der ganzen Rückschläge.

 

Wir haben viel gelernt, können mit den gängigen Werkstoffen umgehen, haben Selbstbewusstsein entwickelt Probleme selbst einzuschätzen und Lösungen zu finden. Wir haben (hoffentlich) nun wirklich jeden Winkel unseres Schiffs kennengelernt und jedes System (Frischwasser, Elektrik, Motor, ...) besser verstanden.

 

In sofern war es jede Anstrengung wert. Auch wenn man sich zwischendurch gewünscht hat, es würde jemand einem einfach ein einzugsfertiges segelfertiges Schiff hinstellen.

 

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