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Klammheimlich sind wir losgefahren

Es war warm, der Wind optimal und wir reif für eine Abwechslung vom Bootreparieren von morgens bis nachts, sodass wir den Zeitpunkt nutzten - und einfach losfuhren.

Armin, Marcs Papa kam Donnerstag Abend an Bord. Mit ihm und unseren Freunden aus Kiel haben wir eine Bootstaufe gefeiert und eine kleine "Jungfernfahrt" gemacht.

Freitag haben wir die Entscheidung getroffen am Samstag durch den Nord-Ostsee Kanal zu starten. Einiges an Reparaturen, wie z.B. die leckende Frischwasserpumpe, den leckenden Wasserhahn, die leckende Toilette, das nicht funktionierende neue Ankerlicht, das nicht funktionierede Navtex, (etc.) kann man im nächsten Hafen bei schlechtem Wetter immernoch machen... Die to-do-Liste wird eh nicht fertig bevor wieder eine neue Baustelle oder ein neuer Verbesserungsvorschlag gefunden ist...

 

Die Kanalfahrt war genial. Schleusen war aufregend, aber unkompliziert, Marc und ich haben unterwegs jede Menge erledigt wie Kompass abgeschraubt und Kabel neu gelegt, das Ruderspiel eingestellt, den Windanzeiger kalibriert und was sonst noch anstand bis Armin uns sicher bis Brunsbüttel gesteuert hatte.

Die Winde standen wieder so günstig, dass wir am nächsten Morgen um 4 Uhr in Brunsbüttel aus dem Nord-Ostesee-Kanal geschleust haben, um mit dem Hochwasser die Elbe rauszufahren. Die Nordsee empfing uns mit wenig Wind, kaum Wellen, strahlendem Sonnenschein und später klarem Sternenhimmel. Es ist nicht die Nordsee (oder Mordsee), von der man liest und hört.

Was für ein entspannter Start. Alles richtig gemacht.

Die Stimmung ist gut, trotzdem sind wir natürlich noch aufgeregt und angespannt. Unterwegs haben wir dann ausgerechnet, dass es am sinnvollsten ist, nicht nach Borkum am frühen Morgen bei Dunkelheit einzulaufen, sondern direkt weiter nach Den Helder zu fahren, wo wir 40 Stunden später mit Strom einliefen. Die letzten ca. 8 der 40 Stunden frischte der Wind auf, wir konnten segeln und sind letztlich bei guten 20 Knoten Wind in Den Helder angekommen. Somit war alles dabei: Kaffeefahrt unter Motor, sowie stampfendes am Wind segeln bei kurzen kabbeligen Wellen mit Gischt in den Augen.

Hier bleiben wir bis morgen, um im nächsten Hafen ein paar Stunden südlich unseren Segellehrer Jan zu treffen, der uns eine neue Toilette mitbringt und uns sicherlich noch ein paar Tips gibt und mit uns übt.

 

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