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Povoa de Varzim – Leixoes (5 Std.)

So langsam sind Marc und ich im Urlaubsmodus angekommen. Während wir vorher immer am Arbeiten waren und nach dem Abendessen noch schnell dies und das erledigen wollten, war nun Matthias die treibende Kraft.

 

Er hat sich unseren kaputten Apothekerschrank mit dem ganzen Besteck, Essig, Öl etc. drin vorgeknöpft und neu befestigt, jetzt hat man nicht mehr bei jedem Öffnen das Gefühl er würde gleich rausbrechen.

 

Die Winschen, mit denen er sich beim letzten Besuch in Kiel schon angefreundet hat, wurden wieder auseinander genommen, denn der Selbstholemechanismus funktionierte schlecht bis gar nicht mehr. Wir hatten uns schon beim Hersteller erkundigt, die Ersatzteile dafür hätten 400€ pro Winsch gekostet – also keine Alternative. Zusammen haben wir auch dafür eine simple geniale Lösung gefunden, die sich zumindest auf dem kleinen Schlag nach Leixoes schon bewährt hat.

 

Zudem probierten wir unseren Spibaum aus, lieber erstmal im Hafen unter geschützten Bedingungen. Für unsere Riesengenua ist er optimal und bei Leichtwind für eine Person auf dem Vorschiff gut kontrollierbar. Wir sind gespannt, wie das beim nächsten Raumschotskurs unter realen Bedingungen funktioniert.

 

Beim letzten Törn hat unser Autopilot einen super Job gemacht, damit er das auch weiterhin tut, wollten wir ihn nach der Strapaze nochmal besser kennenlernen. Wir haben keine Ersatzteile dafür und auch keine Ahnung, wie man ihn ggf. reparieren könnte, wenn er mal den Geist aufgibt. Marc studierte stundenlang das Manual, ich saß fast so lange in der Bachskiste, schaute ihm bei der Arbeit zu und versuchte ihn zu verstehen. Die Diagnostik ist noch nicht abgeschlossen, aber wir nähern uns ihm an.

 

Wiedermal wurden diverse Tests mit Funkgerät und Handfunke ausgeführt und die Ergebnisse irritieren. Wenn AIS angeschaltet war wurde der Empfang besser, ohne Erdung war es genauso gut wie mit, das alte Kabel im Boot war genauso gut wie ein neues. Also alles kontraintuitiv, aber die Reichweite ist passabel, das gehört auf der to-do Liste in die Kategorie Luxus.

 

Nebenbei segelten wir 15 Meilen bei minimalem Wind aus Südwest Richtung Porto und kamen 5 Stunden später (was wirklich sehr langsam ist) in Leixoes an. Unterwegs wurde Fender-über-Bord und Beiliegen geübt, und wir haben wieder was gelernt. "Flaute von vorne" wie Marc diesen Wind nennt, ist zum Segeln besser als Flaute von hinten!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Matthias (Mittwoch, 08 Mai 2019 18:16)

    Und noch ein Lernerfolg:
    Portugiesische Croissants gehen immer, auch wenn die Welle den Magen ärgern will!