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Der Affenfelsen, die Guardia Civil und alte Bekannte

Der Plan war mit Rückenwind nach Barbate und am nächsten Tag weiter durch die Straße von Gibraltar zu fahren.

 

In Albufeira stellten wir mit überschwänglicher Freude fest, dass unsere Großgenua doch ins Vorstag passt. (Nachdem wir uns ein Angebot vom Segelmacher eingeholt haben, was es kostet, das zu ändern und wir uns das nicht leisten konnten. Das hat die Freude gleich verdoppelt!)

 

Wir konnten sie also richtig einfädeln und probierten im Hafen aus, wie sich die beiden Vorsegel zusammen aufrollen lassen, wie sie rechts und links und übereinander stehen und waren begeistert! Der Atlantik kann kommen!

 

Zunächst ließen wir es aber bei einer Genua, denn es waren bis 5 Windstärken angesagt und wie man weiß, sind es dann auch mal 6.

 

Die Großgenua segelte auf allen Kursen ausgezeichnet, am Wind, Halbwind, Raumschots und Vorwind segelten wir ohne Mühen und waren so flott, dass wir Barbate links liegen ließen und gleich weiter durch die Straße von Gibraltar segelten.

 

In meiner Nachtschicht wartete ich auf den Sonnenaufgang, aber anstatt heller zu werden, wurde es wieder dunkler und als ich hinter mich blickte, sah ich eine bedrohlich anmutende Front.

 

Also weckte ich Marc eine Viertelstunde vor „Schichtende“, um gemeinsam gewappnet zu sein für das, was da kommen mochte.

 

Zum Glück kam nicht viel. Der Wind drehte, frischte etwas auf und es regnete, aber nach ca. einer Stunde war es vorbei und die Sonne kam zum Vorschein.

 

In Gibraltar erwartete uns eine Überraschung. In der Bucht vor dem Hafen in La Linea sahen wir zwei alte Bekannte aus Portimao!

 

Wir ankerten gleich nebenan und genossen es, uns ein paar Tage auszuruhen, mit Muße am Boot zu werkeln und vorallem vor Anker zu liegen!

 

Nach zwei Nächten, am Pfingstsonntag, kam dann die Guardia Civil vorbei und warf uns aus der Bucht, Ankern sei dort verboten. Dabei waren vor zwei Tagen Kollegen vorbeigefahren und hatten sich nicht beschwert. Außerdem liegen etwas weiter draußen und in der gesamten Bucht von Gibraltar massig riesige Tanker, wen stören denn da diese drei Segelboote? Es schreit nach Willkür, aber die sitzen wohl am längeren Hebel.

Der Nachbar kam mit dem Dinghy vorbei und schlug vor, dass wir eine Stunde entfernt an einem Strand ankern könnten.

Wir hätten aufgegeben und wären in den Hafen gefahren, aber wir freuten uns über sein Angebot und kurze Zeit später lagen die drei Schiffte weiterhin mit Blick auf den Affenfelsen nebeneinander vor dem Strand.

 

Einen Landgang hatten wir noch nicht unternommen, wir waren ja irgendwie jeden Tag beschäftigt. Jetzt ist der Weg nach Gibraltar deutlich weiter, aber wenn man schon mal hier ist, muss man sich diese Affen doch mal ansehen, es wird sich schon eine Lösung auftun.

 

Ich durfte wiedermal in den Mast, diesmal um die Antenne dort neu zu verkabeln. Marc lötete die unteren Verbindungen neu und endlich haben wir eine deutliche Zunahme der Reichweite unseres Funkgeräts zu verzeichnen, wie der Nachbar bestätigte als er um den Affenfelsen abbog: "loud and clear" war seine Antwort.

 

Erstmals warf ich die Angelroute aus, ohne jegliche Ahnung nahm ich die nächstbeste Leine mit Blinker, die das geerbte Angelsortiment hergab. So war dann auch der Erfolg – es gab Vegetarisch. Vielleicht ist beim Fischen doch ein bisschen Kunst dabei!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Marike (Montag, 10 Juni 2019 17:50)

    Ein Träumchen! Habe gerade Nachmieter für die Wohnung in Mainz gefunden, nächste Woche ist Umzug und eine sehr höfliche E-Mail von eurer Website hat mich informiert, dass ich bald zu euch kommen darf, whohooo! :D