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Äffchen, Downwindsailing und Anchoring Adventure die Zweite

Sieben Tage lang haben wir unser Schiff nicht verlassen. Wir hatten keine Not, es gab genug am Schiff zu tun oder einfach in der Bucht von Gibraltar zu beobachten. Als wir am 8. Tag den Affenfelsen erklommen, ließen uns unsere Muskeln das wissen. Es tat gut, sich mal wieder körperlich zu betätigen. Und die Äffchen und der Blick aufs Mittelmeer waren es wert.

 

In Gibraltar ist naturgemäß immer viel Wind, besonders warm war es auch nicht, es war also Zeit für einen "Tapetenwechsel".

 

Als wir um die Ecke von Gibraltar bogen, erwarteten uns über 30kn Wind, was gerefft erstaunlich gut zu verkraften war. Dann waren es plötzlich nur noch 8 Knoten und das Ganze wiederholte sich laufend, dazu ständige Winddrehungen bis es Stunden später eine stabile Windstärke 5 war und uns wunderbar gen Nordosten trug.

 

Wir fanden bei dieser Gelegenheit heraus, dass sich Wellen einfach immer um die Ecken drehen und nicht einfach verschwinden wenn sie an eine Mauer oder eine Landzunge schlagen. Daher war unser auserkorener Ankerplatz überhaupt nicht geschützt und wir segelten weiter nach Malaga. Nachdem es 12 Stunden lang so schön geweht hatte, schlief der Wind eine halbe Stunde vor dem Ziel ein, damit wir gemütlich ankern konnten. Ein Traum! Der Sonnenuntergang war herrlich und die Nacht relativ ruhig...

 

Bis wir am Morgen von unserem Ankeralarm geweckt wurde. EVERYONE DRAGS!

 

Es war wahr, wir hatten 5:1 Kette gesteckt und sind mit 25kg Kobraanker und 10mm Kette eigentlich gut ausgestattet. Und es war Flaute angesagt by the way.

 

Aber der Wind hatte nachts gedreht und war kräftig, nach einer 180° Drehung sollte sich der Anker wieder eingraben. Das hat er bisher auch immer brav gemacht.

 

Aber diesmal nicht. Pech, schlechter Untergrund, zu steil abfallender Grund, wir haben lange spekuliert und analysiert.

 

Im Schlafanzug sind wir also das neue Manöver gefahren und haben diesmal 7:1 Kette gesteckt.

 

Bei einem guten Frühstück versuchten wir uns von dem Schreck zu erholen. Wir malten uns aus, wie es ausgegangen wäre, wenn wir nicht an Bord gewesen wären. Das Schiff wäre aufs Meer rausgetrieben und wir hätten Mühe so schnell aus der Stadt mit dem Dinghy hinterher zu kommen. Oder es wäre an der Hafenmauer gelandet und hätte sich den Rumpf wundgescheuert. Gleichzeitig beruhigten wir uns gegenseitig mit Sätzen wie: Gut, dass das jetzt passiert ist. Nicht nachts. Und solang wir an Bord sind.

 

Als der Wind und der Schwell mittags weiter zunahmen (wie gesagt, Flaute angesagt!), hielten wir es nicht mehr aus und fuhren wieder aufs Meer hinaus, um in der nächsten Ankerbucht Zuflucht zu suchen.

Malaga, du hast uns kein Glück gebracht.

 

Kaum hatten wir die Segel gesetzt, schlugen sie schon wieder - Flaute. Na toll. Nur da vor Malaga wehten die 20 Knoten, vermutlich die Thermik am Berg, diese lokalen Windphänomene werden in den Windvorhersagen oft nicht berücksichtigt.

Also motorten wir den Weg nach La Herradura und kamen wieder zu Sonnenuntergang an.

 

Es ist eine traumhaft schöne ruhige Bucht. Berge sind hier allerdings auch, mal sehn wieviel Glück die uns bringen...

 

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