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Anchoring Adventure die Dritte

 

Inzwischen ist die Hitze auch hier angekommen. Vor gut einer Woche war die Wassertemperatur im Mittelmeer noch 22 Grad, jetzt sind es 28 Grad und im Mar Menor waren es 30, sodass es nachts im Boot nicht mehr abkühlt. Tagsüber können wir uns bei unter 30 Grad nicht beklagen.

 

Wir sind mit gutem Wind ein Stündchen hinter eine schöne unbewohnte Insel gesegelt und lagen dort bei anfangs über 20kn Wind vor Anker.

Marc und ich waren einen Inselspaziergang machen, während Jutta und Armin ums Boot schwammen, der Wind hatte nachgelassen, alles bestens. Als wir in der zweiten Nacht gerade ins Bett gegangen waren, ging der Ankeralarm. Auch die nächsten GPS-Positionen zeigten an, dass wir uns langsam aber sicher von unserem Anker entfernten! Wirklich? Schon wieder? Irgendwas machen wir doch falsch, wie kann das sein? Bei 25kn hält der Anker und bei 10kn fängt er plötzlich an zu driften? Ohne Winddrehung? Es war stockfinster vor dem unbeleuchteten Eiland, wir konnten es nicht wirklich beurteilen ob wir uns entfernten, aber da die Ankerapp bisher sehr präzise funktioniert hatte, glaubten wir der Elektronik und ankerten neu. Der erste Versuch wurde durch Seegras vereitelt. Beim zweitem Mal hatte ich das Gefühl der Anker hielt bei Vollgas rückwärts. Wir beobachteten die App und wieder entfernten wir uns langsam. Das Spielchen wollten wir nicht die ganze Nacht betreiben, also beschlossen wir nachts eine Stunde in den Hafen zu motoren und an Land festzumachen, um wenigsten ein bisschen Schlaf zu kriegen. Dorthin hätten wir am nächsten Morgen ohnehin fahren müssen, um unseren Besuch zu verabschieden.

 

Weil uns das alles so merkwürdig vorkam, hatte Marc der Fuchs die Idee, das GPS auf unseren beiden Handys und auf dem Tablet die ganze Nacht mitlaufen zu lassen, obwohl wir ja an Land fest waren, uns also definitiv nicht bewegten. Am Morgen wurden wir vom Ankeralarm geweckt, wir hatten uns laut GPS über 150m von der ursprünglichen Position entfernt und das mit einer Genauigkeitsangabe von +-3m. Auch mein Handy hatte angezeigt, dass wir nachts fröhlich über Land gefahren sind, nur die GPS Position des Tablets war richtig.

 

Einerseits sind wir sehr froh, dass es nur ein Software Problem ist, die Hardware, das Ankergeschirr hat uns nicht enttäuscht. Andererseits haben wir keine Ahnung warum auf beiden Handys plötzlich das GPS fehlerhaft ist. Wir sind bei Landgängen darauf angewiesen, denn bei Verlassen des eingestellten Radius um den Anker sendet das Handy von Bord automatisch eine SMS an das zweite Handy an Land und wir wissen, dass wir uns sputen müssen zurückzukommen. Mal sehen, wie sich das Problem lösen lässt, zunächst benutzen wir mein altes Handy, denn da ist der Fehler nicht aufgetreten.

So boten wir unserem Besuch außer Entspannung noch ein bisschen Action und sie konnten hautnah miterleben, wie das Bootsleben so spielt…

 

Zu zweit waren wir nur ein paar Tage, wir machten klar Schiff und fuhren über Torrevieja nach Alicante gen Nordost, um unsere Trauzeugin Marike einzusammeln, die uns für ein paar Wochen begleiten wird. Sobald der Wind dreht geht es Richtung Ibiza...

 

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