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Jetzt wissen wir wozu es gut war, in Rota bei Cadiz gelandet zu sein

 

In der Bay of Cadiz vor Rota befand sich nebenan ein interessantes stolzes Stahlschiff mit noch interessanterer Beflaggung, nämlich holländisch, deutsch, französisch und europäisch.

 

Das deutsch-französische Paar, dessen Boot in Holland zu Hause ist, kam uns zuvor. Sie statteten uns an unserem ersten Abend einen Besuch ab und nahmen uns auf einen Sundowner mit zu sich. Wie das Schicksal es so wollte, verbrachten wir die nächsten Tage hauptsächlich zu viert.

 

Sie hatten sich auf eine dreimonatige Auszeit und Erholung eingestellt, doch das Boot bürdete ihnen viele unerwartete Herausforderungen auf und das Fass war schon voll, als dann auch noch der Außenborder aussetzte. Gemeinsam schraubten wir und fanden Seewasser und Sand im Benzin, aber die Reinigung führte leider noch nicht zum gewünschten Erfolg.

 

Mit ihrer Marée segelten wir tags darauf die kurze Strecke nach Cadiz, welches eine bezaubernde kleine Stadt ist. Nach einem wundervollen Abendessen zu viert ging es in der Dunkelheit wieder zurück in unsere Bucht. Ein anderes Schiff zu steuern, sich auf seine Bewegungen einzustellen, war ein besonderes Erlebnis.

 

Die kleinen Reparaturen und Projekte, die wir uns vorgenommen hatten, blieben liegen, aber das war auch okay so.

 

Als der Wind es zuließ, ging es für beide Schiffe weiter gen Nordwesten. Zum ersten mal ankerten wir in einem Fluss. Es war wie in einer verkehrten Welt, als sich das Boot beim Ankermanöver genau quer zum recht kräftigen Wind stellte, denn normalerweise legt sich das Boot mit der Nase in den Wind. Aber hier ist die Strömung kräftiger. Ansonsten hat der Ankerplatz nicht viel Schönes, viel Motorboot- und Jetskilärm, da sind wir gedanklich schon beim nächsten Fluss, der die Grenze zwischen Spanien und Portugal darstellt, auf den wir uns schon seit langem freuen.

 

Der Atlantik ist mit 22 Grad Wassertemperatur immernoch sehr angenehm, auch wenn das Wasser hier überall viel trüber ist als im Mittelmeer. Auch die Außentemperaturen sind milder geworden, abends braucht man eine Jacke und die Decken, die wir weit weg verstaut haben, müssen wieder hervorgeholt werden. Vielleicht liegt es an der Atlantikküste, vielleicht ist aber auch hier der Hochsommer langsam vorbei. Der Vorteil ist, dass man sich tagsüber wieder bewegen möchte und nicht zur ausgedehnten Siesta verdammt ist - was nicht heißt, dass wir nicht trotzdem noch oft genug Siesta machen! 

 

Wir versuchen also die aufgestauten Projekte wie Sprayhoodnähte ausbessern, in den Mast klettern, neuen Ventilator und Steckdose einbauen zu erledigen, bevor der nächste Besuch kommt. Marcs Mama Margret wird mit uns zusammen den so hoch gelobten Rio Guardiani erkunden.

 

Außerdem freuen wir uns auf einige Wiedersehen; Mit den neuen Bekannten aus Cadiz. Mit dem jungen Paar mit Kind aus Portimao, die wir vor Ceuta zufällig wiedertrafen. Mit den Freunden aus Sines, die nach ihrer Hochzeit nächste Woche wieder nach Faro kommen. Mit den Deutschen mit Baby und Hund, dessen Segelboot Midnight Sun wir damals fast gekauft hätten, welches sie aber dann spontan selbst behalten haben, um erneut auf längere Reise zu gehen, die sie jetzt nach Portugal führt...

 

Die Vorfreude ist groß auf einen ausgedehnten Spätsommer an der Algarve!

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Lorena (Dienstag, 27 August 2019 14:41)

    Schöne Bilder! Da träumt man direkt wieder von Urlaub..