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Porto Santo die Wanderinsel

Wir liegen nun seit knapp 2 Wochen im Hafenbecken von Porto Santo vor Anker und langweilen uns noch nicht. Die kleine Insel ist bestens zu Fuß zu erkunden und bei 20-22° und Wolken kann man endlich so richtig wandern gehen. Wir haben nun fast jeden Gipfel hier erklommen und sind einmal bis zur Südspitze und zurück gelaufen. Wanderwege sind zwar eingezeichnet, in Realität muss man sich seinen Pfad aber meist selbst suchen, was die Sache etwas mühsamer macht, als man das von den Alpen gewohnt ist. Meine neuen Wanderschuhe sind nun offiziell eingelaufen und die Füße haben sich nach anfänglichen Wehwehchen an sie gewöhnt - oder die Schuhe an die Füße.

 

 

Wenn wir gerade nicht auf den Bergen herumhüpfen, treffen wir uns viel mit Gait, der berenteten französischen Einhandseglerin, die mit der selbstgebauten Ketch (Zweimaster) ihres Vaters reist, mit dem Ziel ihre Kinder und Enkelkinder auf Costa Rica und in Seattle zu besuchen.

Sie hatte eine Ratte an Bord, die ihr alle möglichen Kabel durchgefressen hat – was einem so alles passieren kann! (Daraufhin haben wir für den Fall der Fälle erstmal Rattengift gekauft)

Außerdem wurden wir kreativ und haben uns mit Gaits Farbdosen neben ihr an der Hafenmauer verewigt.

 

 

Man sieht sofort an der Ausstattung der Boote; wer hier in Porto Santo angekommen ist, hat noch eine längere Reise vor sich. Wenn man sich mit den Leuten unterhält, kommt man sich vor wie ein Massentourist, da wir alle mehr oder weniger die gleiche Route planen und man sich schon in einer Bar in Martinique verabredet.

 

Wir wälzten viele Bücher und suchten Erfahrungsberichte, um herauszufinden, wo wir eigentlich hin wollen. Die Welt hat so viel zu bieten und in zwei Jahren können wir nur einen Bruchteil davon bereisen.

 

Es gibt zwei Entscheidungen zu treffen: Verbringen wir den Rest der Zeit in der Karibik oder fahren wir noch über den Pazifik über Französisch Polynesien nach Australien, wie ursprünglich geplant? Aktuell ist das unser Plan, aber entscheiden werden wir das erst nach der Atlantiküberquerung, wer weiß wie uns die 2-3 Wochen auf See bekommen.

 

Fahren wir von den Kap Verden nach Französisch Guyana, Surinam und Guyana, nehmen nur 1-2 karibische Inseln mit und fahren dann über die ABC Islands nach Panama? Oder fahren wir von den Kap Verden direkt nach Grenada, von dort nach Norden und über Puerto Rico, Haiti, Jamaica nach Panama? Welches Gebiet hat was zu bieten und was passt mehr zu uns? Wie sind die Versorgungsmöglichkeiten, gibt es Trinkwasser, Gas (zum Kochen), Diesel und Ersatzteile? Gibt es Kriminalität, wie ist das Preisniveau, welche gesundheitlichen Aspekte sind zu beachten, wie kompliziert sind die Einreiseformalitäten und was kosten sie (z.B. Galapagos: 2000€!) ? Wann ist die beste Reisezeit?

 

Nun habt ihr einen Eindruck davon, wie kompliziert diese Planung ist! Und am Ende kommt es vermutlich ohnehin anders als man denkt…

 

Zurück zum Hier und Jetzt: Die nächsten Tage fahren wir nach Madeira, verstecken uns vor einem Tiefdruckgebiet, sammeln dort meinen Papa ein und fahren mit ihm Nonstop 2-3 Tage nach Teneriffa. Dann sehen wir weiter.

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Gaït, on Nimic II (Freitag, 11 Oktober 2019 10:26)

    So nice to meet you again! Other opportunities will show up on our common way westwards, for sure :)
    Mika crew also was on Nimic : http://blog.fr-agate.name/post/2019/10/03/Requiem-pour-Lorenzo

  • #2

    Thomas Wegener (Dienstag, 15 Oktober 2019 19:12)

    Habe mich gefreut auf Euren Blog aus Porto Santo, auf den ich richtig gewartet habe. Jetzt wo Ihr auf Madeira seid, werdet Ihr diese besondere Insel bestimmt lieben lernen für seine Bananen- und Zuckerrohrplantagen und für den Duft der Eukalyptusbäume. Bei den steilen Küsten werdet Ihr wohl nicht mal ans Ankern denken. Geniesst es, leiht Euch einen Wagen der Euch über die bis zu 35% steilen Strassen zu wirklich tollen Wanderrouten bringt.

  • #3

    Kathi (Mittwoch, 30 Oktober 2019 00:34)

    Hallo ihr zwei,
    Wir empfehlen aus gegebenem Anlass etwas mehr Zeit in der Karibik zu verbringen. Wenn ihr die orangene Route wählt empfehlen wir einen Abstecher nach Cartagena und zu den Islas del Rosario. Wir finden es hier traumhaft gerade :-)
    Liebe Grüße
    Kathi & Marco