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Von Teneriffa über Besuch und Bootsprojekte nach La Gomera

Kaum waren wir in Teneriffa angekommen, mussten wir unsere neuen Schätze, die die Väter mitgebracht hatten, ausprobieren bzw. einbauen. Als erstes wurde das Dinghy repariert – es hatte einen mini Riss, den wir mit einem Plastikschweißgerät verschlossen haben, bevor er größer wird und Wasser reinläuft.

 

Außerdem war nun ein riesiges Solarpanel an Bord, auch das konnten wir nicht tagelang mit uns herum schippern, sodass auch dieses eher größere Projekt erledigt wurde. Mithilfe von Matthias war es in schlanken zwei Tagen eingebaut, verkabelt und machte noch mehr Strom als gedacht. (Seither sind unsere Batterien immer voll!)

 

Zu guter Letzt ist nun auch unser Gemüsegarten angelegt. Wir züchten Sprossen aus Linsen, Mungbohnen und ähnlichem, damit wir immer etwas frisches an Bord haben.

 

 

Armin und Jutta hatten einen Leihwagen, mit dem wir die Insel erkundeten. Auch der Pico del Teide durfte natürlich nicht fehlen und war in der Tat beeindruckend, zum Glück haben wir den einzigen Tag ausgesucht, in dem er nicht in Wolken war.

 

Mit dem Auto haben wir mal wieder verproviantiert. Wer weiß, wann es nochmal Weihnachtssachen zu kaufen gibt, daher haben wir uns mit kiloweise Marzipan und anderen Leckereien für die Adventszeit eingedeckt.

 

Adventlich ist einem hier allerdings überhaupt nicht zumute. Der Sommer ist wieder ausgebrochen, man ist tagsüber nur am schwitzen und freut sich über ein kühles Bad im 25° C warmen Atlantik.

 

 

Von Santa Cruz de Tenerife segelten wir mit voller Besetzung, also mit Matthias, Armin und Jutta gen Süden. Es war ein herrlicher Segeltag, bis auf die Kleinigkeit, dass unser Rollgroßsegel zum ersten Mal klemmte und sich nicht ausrollen ließ.

Stattdessen gönnten wir uns bei stundenlangem Leichtwind den Gennaker, was richtig viel Spaß machte und uns absolut versöhnte.

Am nächsten Tag konnte das Problem mit dem Großsegel dann mit Geduld, Spucke und Matthias grober Kraft gelöst werden.

 

Bevor es für Marc und mich zu zweit nach La Gomera weiterging, wurden wir von einem jungen deutschen Seglerpaar zu einer Geburtstagsparty eingeladen. Die beiden wollen nach dem Atlantik auch noch weiter über den Pazifik, sodass wir hoffen, sie nochmal wieder zu sehen. Außerdem trafen wir auf der Party ein holländisches Paar, neben denen wir im April in Holland im Hafen gelegen hatten! Die fahren auch nach Französisch Guyana und Suriname bevor es auf die karibischen Inseln geht, also werden sich unsere Wege vielleicht auch wieder kreuzen. Klein ist die Seglerwelt.

 

Nach einem tollen Abend segelten wir also nach La Gomera, Wind war wenig von achtern angesagt.

Trotzdem segelten wir fast durchgehend, erst mit Wind von achtern, dann plötzlich Am-Wind von rechts, dann Am-Wind von links mit Windstärke 4-5. Schon erstaunlich, dass dieser stundenlange starke Wind so gar nicht vorhersehbar sein sollte, aber wir wollen uns nicht beklagen. Fürs nächste mal wissen wir, wir müssen mit allem rechnen.

 

Statt einem Fisch hatten wir plötzlich eine krächzende Möwe in der Angelschnur. Sie hatte zum Glück nicht in den Köder gebissen, sondern sich nur mit den Flügeln in der Nylonschnur verfangen. Es blieb uns nichts anderes übrig als sie ans Boot zu holen und unter ihrem Gezeter die Flügel aus der Schnur zu befreien – zum Glück ist sie unbeschadet davon geflogen und wir ließen das Angeln für den Tag sein.

 

Nach den erlebnisreichen Tagen war die Ankerbucht genau das richtige für uns. Einsame Strände, kein Haus, keine Straße, nur ein paar andere Boote...

 

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