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tropisches Weihnachten, Tobago im „Handumdrehen“, Silvester unter Palmen

Die Beschaffung des Ersatzteils für unseren Autopiloten gestaltete sich schwieriger als gedacht. Wir waren zwar offiziell in Europa, (Franz. Guyana ist ein overseas department von Frankreich) aber das hieß noch lange nicht, dass man sich hier von Europa oder den USA einfach Waren liefern lassen konnte. Schließlich fanden wir eine bessere Lösung. Cristina, meine Patentante aus den USA, wollte uns demnächst besuchen kommen, so dass wir in den Genuss eines persönlichen Boten kommen. Sie hat für Ende Januar einen Flug nach Tobago gebucht, jetzt mussten wir nur noch die knapp 600 Seemeilen bis dorthin zurücklegen.

 

Auf dem Weg in den nächsten Fluss regnete es wie aus Kübeln - stundenlang. Und wenn man denkt, mehr geht nicht, dann regnet es plötzlich noch stärker. Ich konnte das Rinnsal, was mir von der Nasenspitze rann, trinken!

Dafür wurden wir am nächsten Tag mit einer einzigartigen Dschungelfahrt belohnt. Vom großen Fluss  "Maroni" zweigen kleine Bäche in den Regenwald ab, die so tief sind, dass man problemlos mit dem Segelboot durchkommt. Nur ein umgestürzter Baum hat uns fast zum Umdrehen gezwungen, aber wir passten dann doch gerade so an ihm vorbei und blieben nicht "stecken"...

 

Heiligabend verbrachten wir mit unseren zwei neuen französischen Freunden in St. Laurent du Maroni, (die sich natürlich nicht lumpen und den guten Champagner springen ließen.) Mit spärlicher Weihnachtsdeko und Plätzchen gelang es uns in Stimmung zu kommen und die Telefonate mit der Familie zu Hause taten ihr übriges.

 

Wie sich das Schicksal so fügt, war auf dem irischen Boot nebenan ein Crewmitglied, das schnellstmöglich gen Norden kommen wollte und so beschlossen wir kurzerhand nach Weihnachten zu dritt nach Tobago aufzubrechen – so konnten wir uns das Steuern durch drei teilen und musstenfür die dreieinhalb Tage immer je 2 Stunden steuern und hatten dann 4 Stunden „Pause“ zum Erfüllen der Restbedürfnisse und -pflichten, das war gut zu machen.

 

Wie geplant kamen die Franzosen und wir pünktlich zu Silvester am Abend des 30. Dezember in der Pirates Bay in Tobago an. Auf dem Weg hatte jeder von uns noch einen tollen Fisch gefangen, sodass ich zu meinem Geburtstag mit Thunfisch bekocht wurde. Abends feierten wir mit anderen Seglern und ein paar Einheimischen und genossen das Feuerwerk vor einer einmaligen Kulisse aus Regenwald, Segel- und Fischerbooten und den brechenden Wellen am Strand…

 

Hier herrscht keine Regenzeit, die Luftfeuchtigkeit ist spürbar geringer, es gibt keine Moskitos und es weht immer eine leichte Brise – eine willkommene Abwechslung zu Französisch Guyana. Nun können wir ganz entspannt Tobago und Trinidad erkunden, lesen, ein paar Wartungsarbeiten am Boot durchführen, schnorcheln und natürlich den sozialen Gepflogenheiten der Yachtis fröhnen bis unser Besuch in drei Wochen an Bord kommt.

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Kommentare: 1
  • #1

    Gaït, Nimic II (Mittwoch, 08 Januar 2020 07:21)

    Great writing style, I enjoy reading about your adventures. I wish you the best prospects for 2020. Cheers from Lanzarote, still waiting for water turbine parts. Santa Klaus brought us nice presents as well ;)