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Wie der Osterhase in Frankreich

In Vorfreude auf Ostern übte ich mich am Modellieren von Osterhasen aus Marzipan mit dem Erfolg, dass jedes der befreundeten Boote ein Hasendickerchen an Deck gestellt bekam. (Das weihnachtliche Marzipan aus Teneriffa eignete sich dafür noch prima.)

 

Zum Ostersonntag brachte uns der Osterhase ein kleines Nest mit Schokoeiern und sündhaftem Apfelkuchen. (Da die Hasen hier genauso wenig schwimmen können wir zu Hause, hat Pitou freundlicherweise bei der Lieferung geholfen.)

Zudem hatten wir original Niederegger Marzipaneier, die ein verfrühter Osterhase im März stellvertretend an Bord abgegeben hat.

Wir gönnten uns einen ausgiebigen Sonntagsbrunch mit selbstgemachter Guacamole aus den größten Avocados, die man je gesehen hat und Lachs-Frischkäse-Pfannkuchen.

Vollgefressen und ein paar Skype Telefonate später, waren wir so platt, dass wir uns ein Nickerchen gönnten. Abends gab es bei Pitou ein exquisites Osterdinner im Freien. Ein erfolgreicher Tag des Nichtstuns ganz ohne Langeweile.

 

Zwischenzeitlich erledigten wir ein paar Prä-Atlantik To-dos. Ich vervollständigte den Riggcheck im Mast, wobei ich leider den Windanzeiger übersah, der sich nicht mehr dreht, wahrscheinlich hat sich ein freundlicher Vogel dort verewigt. Also darf ich nochmal hoch und sehen, ob ich das Schaufelrädchen, dass die Windstärke anzeigen soll, wieder zum drehen kriege…

Mikas großer Rumpf und nun auch der kleine Rumpf von Mikados sind frisch geputzt. Inzwischen haben sich schon kleine Fische am Propeller angesiedelt und hin und wieder krabbelt ein Tierchen aus der Logge – kaum vier Wochen an einem Ort, gehört man schon zum Inventar.

 

Die Zeit verfliegt plötzlich und so langsam denken wir an unser Leben danach.

Die Planung, wie es nach den Azoren und später in Deutschland weitergehen wird, fällt aktuell nicht leicht. Am liebsten würden wir weitere Teile Europas bereisen und in Holland eine Weile auf dem Boot leben, bevor wir langsam nach Deutschland übersiedeln. Danach sieht es aber momentan nicht aus, von daher sind wir eher früher zurück als gedacht.

Da wir keine Wohnung und keine Arbeitsverträge mehr haben, befinden wir uns im Luxus-Dilemma der Qual der Wahl. Wir haben genug Zeit verschiedenste Möglichkeiten in unseren Herzen zu bewegen und ausführlich zu diskutieren.

Zumindest haben wir einen krisensicheren Beruf, die Details und das Drumherum werden sich dann finden…

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Lorena (Samstag, 18 April 2020 06:54)

    Monsteravocado und blutroter Sonnenuntergang

    Schön, dass ihr Ostern "zu euch holen" konntet :)
    Die Bilder sehen wie immer traumhaft aus. Auch wenn es mir für euch leid tut, dass euch die aktuelle Lage einen Strich durch die Reiserechnung macht, bin ich sicher nicht die einzige, die sich freut, euch bald wieder in der Heimat sehen zu können ;) :)

  • #2

    Katrin Schoppe (Dienstag, 21 April 2020 14:44)

    Gerade Deine Karte in der Teambesprechung gelesen und mich gefreut ! Wie schön von Deinem Abenteuer zu lesen.... lauter lächelnde Gesichter beim Blick auf Eure Bilder...
    Wünsche euch beiden alles Gute für die weitere Reise.

  • #3

    Sarah (Dienstag, 28 April 2020 21:12)

    Oh ja, das sieht wieder so schön aus. Und ich kann es nur bestätigen, das waren die größten Avocados da ever:)! Wann auch immer genau eure Rückreise losgeht, genießt noch eure Tage dort und kommt dann gut heim. Lorena ist wie richtig vermutet nicht die Einzige, die sich freut euch zu sehen:). Bisous von uns aus Müüü